Hilde Domin
Unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden ab 1940 auch in den Häusern Nr. 6, 8 und 10 der Traunsteiner Straße insgesamt fünf sog. „Judenwohnungen“ eingerichtet und vom Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg ‚bewirtschaftet‘. Juden, die zuvor aus ihren z.T. großen, in benachbarten Straßen gelegenen Wohnungen vertrieben worden waren, wurden mit ihrer restlichen Habe zwangsweise und zu mehreren als Untermieter in einer Mietwohnung eines anderen Juden untergebracht. Sofern sie noch arbeitsfähig waren, mussten sie Zwangsarbeit leisten, bis man sie schließlich – unter den Augen und unter Beteiligung vieler Deutscher – aus der Traunsteiner Straße in ein „Sammellager“ verbrachte, sie deportierte und sie ermordete.
Die ehemaligen jüdischen Mitbürger, die aus Häusern der Traunsteiner Straße deportiert und Opfer nationalsozialistischer Gewalt und menschenverachtenden Rassenwahns wurden, seien unvergessen.
Die Gedenktafel am Tag der Enthüllung (31. Mai 2022).